09.11.2024 - Großübung in der Unterinntaltrasse
„Streifung eines Reisezuges mit einem Gegenzug, Stillstand im Tunnel, Rauchentwicklung am Triebfahrzeug“ – so lautete das Szenario für eine groß angelegte Übung in der Unterinntaltrasse.
Für solche Einsatzlagen gibt es eine vorab definierte Ausrückordnung, und die Feuerwehren werden in sogenannte Tunneleinsatzzüge eingeteilt. Zum Tunneleinsatzzug Jenbach gehören die Feuerwehren:
- FF Buch
- FF Jenbach
- FF Strass
- FF Wiesing
Im Gegensatz zu einem regulären Feuerwehreinsatz fahren die Feuerwehren im Tunneleinsatz gemeinsam zum jeweiligen Schachtkopfgebäude. Der Treffpunkt für den Tunneleinsatzzug Jenbach ist die Bushaltestelle bei der Zillertalbahn in Jenbach. Die Kommandanten der vier Feuerwehren fahren gemeinsam im Führungsfahrzeug mit und stimmen Details zum Einsatzablauf während der Anfahrt ab.
Am Einsatzort übernimmt jede Feuerwehr die zugewiesenen Aufgaben und stellt die benötigten Atemschutzgeräteträger bereit. Parallel dazu erfolgt durch die ÖBB die Stromabschaltung im Tunnel – erst nach dieser Freigabe kann der Tunnel betreten werden.
Die Großübung am 09.11.2024 stellte die Einsatzkräfte vor eine zusätzliche Herausforderung: Normalerweise befinden sich alle 500 Meter an der Oberfläche sogenannte Schachtkopfgebäude, die den Zugang zum Tunnel und die Evakuierung der Fahrgäste ermöglichen. Zwischen Vomp und Terfens ist dies jedoch anders. Hier münden die Notausgänge, die sich ebenfalls im Abstand von 500 Metern befinden, in einen Begleittunnel. Das bedeutet für die Einsatzkräfte zum einen die Notwendigkeit eines koordinierten Einfahrens in den Begleittunnel, da eine Einbahnregelung besteht, und zum anderen eine logistische Herausforderung: Alle Passagiere müssen mit Feuerwehrfahrzeugen aus dem Begleittunnel und zum Sammelplatz der Rettung transportiert werden.
Auch die Atemschutzgeräteträger und das benötigte Material müssen zu den jeweiligen Notausgängen im Begleittunnel gebracht werden. Während die Trupps im Tunnel den Löschangriff durchführen und Personen befreien, wird parallel der Abtransport der Geretteten vorbereitet.
Ein koordinierter Ablauf, klare Kommunikation und einheitliche Abläufe innerhalb der Einsatzzüge sowie regelmäßige Übungen sind unerlässlich, um im Ernstfall einen erfolgreichen Einsatz sicherstellen zu können.
An der Übung beteiligt waren:
- Feuerwehr mit 37 Fahrzeugen und 226 Einsatzkräften
Tunneleinsatzzüge Bezirk Innsbruck Land -> Hall und Wattens
Tunneleinsatzzüge Bezirk Schwaz -> Jenbach und Schwaz
- Rotes Kreuz mit 8 Fahrzeugen und 20 Einsatzkräfte
- Polizei mit 8 Fahrzeugen und 20 Einsatzkräfte
- ÖBB mit 1 Fahrzeug und 3 Einsatzkräfte
- BH Schwaz mit 7 Einsatzkräfte
GESAMT 54 Fahrzeuge und 276 Einsatzkräfte - davon die Freiwillige Feuerwehr Wiesing mit TLFA 3000/100, LAST und 12 Mann
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